2. Bestandsaufnahme: Ist-Stand der Angebote
2.1. Fremdsprachen
Sprachen bilden einen Schwerpunkt innerhalb des Schulprofils. Als Europaschule
wird die Ziehenschule dieses Profil in besonderer Weise weiterentwickeln
und ausbauen.
Zur Zeit werden an der Ziehenschule Englisch (als 1. und 2. Fremdsprache),
Französisch (als 1. und 2., im Bedarfsfall auch als 3. Fremdsprache
im Rahmen des Wahlpflicht-unterrichts), Spanisch (als 2. oder als neubeginnende
Fremdsprache ab der Stufe 11), Latein (als 2. oder 3.Fremdsprache),
Russisch (als 3. Fremdsprache) und Italienisch (als Arbeitsgemeinschaft
ab der Stufe 9) angeboten.
Damit können die Schüler mehr als zwei moderne Fremdsprachen
lernen und über den reinen Spracherwerb hinaus auch Einblick in
die kulturelle Vielfalt Europas erlangen.
Gemeinsame Grundlage bei der Vermittlung aller an der Ziehenschule
angebotenen Fremdsprachen sind die Prinzipien des kommunikations- und
handlungsorientierten Sprachenunterrichts. Neben den sprachlichen Kompetenzen
sind uns Verstehen und Verständigung sowie Offenheit mit anderen
Gesellschaften und Traditionen wichtige Ziele und Bestandteile der angestrebten
Kommunikationsfähigkeit und interkulturellen Handlungsfähigkeit.
Sprachenlernen ist ein lebenslanger Prozess. Die erworbenen Kenntnisse
werden im Unterricht angewendet, sie sollen aber auch Grundlage sein
für die zukünftige Verwendung in Beruf und Freizeit. Das heißt
auch, dass wir in der Schule Einsichten in Sprachstrukturen und Sprachlernstrategien
vermitteln wollen, die den Lernenden in der Zukunft helfen, ihre Kenntnisse
zu vertiefen und/oder eine neue Sprache zu erlernen. In diesem Zusammenhang
des selbstverantwortlichen Lernens und Bewusstwerdens des eigenen Lernprozesses
erproben wir zur Zeit in einzelnen Klassen das Europäische Portfolio
der Sprachen.
Das Europäische Portfolio der Sprachen dokumentiert den Prozess
des Sprachenlernens in anschaulicherer Art und Weise als eine Zeugnisnote.
Es enthält eine Sammlung von Projekten, Unterrichtsprodukten und
neben der Übersicht aller gut oder auch nur ansatzweise beherrschten
Fremdsprachen einen Sprachen-Pass, der am Ende der 10. Klasse als gültiges
Dokument beglaubigt wird.
Die Zielsetzungen in den einzelnen Sprachen ergeben sich aus Lernbeginn,
Intensität und Dauer. Ist nach zwei Jahren Lernen der 3. Fremdsprache
in einer Arbeitsgemeinschaft z.B. die erfolgreiche Bewältigung
von Alltagssituationen und das Verstehen einfacher Texte bereits Beweis
für erfolgreiches Arbeiten, so führt hingegen der bilinguale
Zweig Französisch zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen Hochschulreife
und des französischen Baccalauréat. Englischsprachige Unterrichtseinheiten
sind in den Fächern Sozialkunde und Gemeinschaftskunde in den Stufen
9, 10 und 12 in Erprobung.
Zu unserem Konzept der Begegnung und der konkreten Anwendung gehören
reale und virtuelle Austauschkontakte, Betriebspraktika, Studienfahrten
und Sprachprojekte.
2.1.1. Section bilingue
An der Ziehenschule besteht seit 1974 ein zwei-spra-chiger deutsch-französischer
Zweig. Er soll im Geiste des deutsch-fran-zösischen Ver-trages
dazu beizutra-gen, die Jugend beider Län-der einan-der näher
zu -bringen und ihr gegen-seitiges Ver-ständnis zu ver-tiefen.
Dazu ge-hört, dass man sowohl Gemein-sam-keiten wie Un-terschiede
und spezifische Eigenheiten beider Kul-turkreise kennt. Demzu-folge
ist es das Grundanlie-gen des zwei-spra-chigen (bilingualen) Zwei-ges,
ein tieferes Ein-drin-gen in Spra-che, Kul-tur und Denken unserer franzö-sischen
Nachbarn zu er-mögli-chen.
Im zweisprachigen Zweig (section bilingue) bleibt die französische
Sprache nicht auf das Fach Französisch be-schränkt, sie wird
vielmehr neben dem Deutschen als Unterrichtssprache in den Sach-fächern
Erdkunde, Sozialkunde, Geschichte und Ge-meinschaftskunde eingesetzt.
Die section bilingue fördert somit in besonderer Weise die franzö-sischsprachige
Auseinanderset-zung mit ge-sell-schaftswissenschaftlichen Fragestellungen.
Seit dem Schuljahr 1989/90 gibt es an der Zie-henschule die Möglichkeit,
zusätzlich zur deut-schen auch die französische Hochschulreife
zu er-werben. Schüler, die in der gymnasialen Ober-stufe den bilingua-len
Zweig besuchen, können im Anschluss an das deutsche Abitur auch
das französische Baccalauréat ablegen. Nach einer Ver-ein-ba-rung
zwi-schen den Regie-rungen Frank-reichs und Deutsch-lands wird das an
der Ziehen-schule ver-liehene Baccalauréat einem in Frank-reich
er-worbe-nen gleichge-stellt: Der deutsche Schüler, der das Baccalauréat
bestanden hat, braucht bei der Aufnahme eines Studiums in Frankreich
weder die sonst erforder-liche Sprach-prüfung abzulegen, noch muss
er sich als ausländi-scher Stu-dent immatriku-lieren.
Inzwischen gibt es in Deutschland und Frank-reich je drei Schulen,
die neben dem deut-schen Ab-itur das französische Baccalauréat
ver-leihen kön-nen. Auf deutscher Seite sind das neben der Ziehen-schule
das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn und das Wagenburg-Gymna-sium in
Stuttgart. Auf fran-zösi-scher Seite sind es das Lycée Jean
Perrin in Lyon, das Lycée Pape Clément in Pessac bei Bor-deaux
und das Lycée Chateaubriand in Rennes. Mit Schuljahresbeginn
1995/96 sind sechs weitere Schulen dazugekommen, je drei aus Deutschland
und Frankreich. Part-ner-schule der Zie-henschule ist das Lycée
Pape Clément.
Der zweisprachige deutsch-französi-sche Zweig wendet sich grundsätzlich
an Schüler deutscher Mut-tersprache. Zweisprachigkeit ist somit
nicht Vor-aus-setzung, sondern erstrebtes End-ziel des Unterrichts im
bilingualen Zweig. Lediglich das Er-lernen von Französisch als
1. Fremdsprache ist unerlässlich für den Eintritt in den bilingualen
Zweig zu Beginn der 7. Klasse .
Auch im bilingualen Zweig ist der Franzö-sisch-unterricht an
den hessi-schen Rahmenrichtlinien und Kurs-strukturplänen ausgerichtet.
2.1.1.1. Fachunterricht in französischer Sprache
Fächer: Erdkunde, Sozialkunde, Geschichte und Gemeinschaftskunde.
Die in den hessischen Rahmenricht-linien und Kursstrukturplänen
für Erdkunde, Sozialkunde, Ge-schichte und Gemeinschaftskunde formu-lierten
Lernziele sind auch für den zweisprachi-gen Unter-richt in diesen
Fächern verbindlich. Da-durch ist ge-währlei-stet, dass ein
Schüler wie-der ohne Pro-bleme am deutschsprachigen Nor-malunterricht
teil-nehmen kann, wenn er - aus welchem Grunde auch immer - aus dem
bilin-gualen Zweig ausscheiden sollte.
Der Unterricht wird zweisprachig er-teilt, das heißt in deutscher
und - allmählich zunehmend - in französi-scher Sprache.
Französisch ist also nicht ausschließliche Unterrichtspra-che.
Mate-rialien, The-ma und Bezug zum jeweiligen Land bestimmen die Wahl
der jeweiligen Unter-richtssprache. Der Unterricht in den bilingualen
Sachfächern beginnt in Klasse 7 mit Sozialkunde, wobei mit wach-sender
Intensität Französisch neben Deutsch als Un-terrichtssprache
verwendet wird. In Klasse 8 wird Erdkunde als bilinguales Sachfach
mit Franzö-sisch und Deutsch als Unterrichts-sprachen einge-führt.
In beiden Jahr-gangsstufen (7 und 8) steht zur Erleichterung des Übergangs
zu Franzö-sisch als Un-terrichts-sprache eine zusätzliche
Wo-chen-stunde zur Verfügung. Von der 9. Klasse an wird der bilin-guale
Unterricht auf das Fach Ge-schichte aus-gedehnt.
Der zweisprachige Zweig steht grund-sätzlich al-len Schülern
mit Französisch als erster Fremdsprache offen. Im Unter-richt
wird das fachbezogene Sachwissen höher be-wertet als die französischen
Sprachkennt-nisse. Damit bietet der bilin-guale Zweig auch weniger
sprach-gewand-ten Schülern eine gute Chance.
2.1.1.2. Organisation des bilingualen Zweiges
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 haben die Schü-ler laut Stundentafel
5 Wochenstunden Franzö-sisch. Dazu kommt an der Ziehenschule eine
zusätzliche Stunde, die in den Händen des Fachlehrers oder
der französischen Assistentin liegt. In diesen bei-den Jahren werden
die Grundlagen geschaffen, auf denen ab Klasse 7 der Sach-fachunterricht
in französischer Sprache aufbaut.
Klasse 7: Bilinguales Sachfach: Sozialkunde
Die section bilingue beginnt in Klasse 7 für alle Schüler
mit Französisch als 1. Fremdsprache im Rahmen einer Erprobungsphase.
So haben alle Schüler Gelegenheit, ihre Eignung für den bilingua-len
Zweig zu testen und sich am Ende der Jahr-gangs-stufe 7 dann endgültig
für diesen Studien-gang zu ent-scheiden oder den bilingualen Zweig
zu verlassen. Gleiche Lehrmethoden und Lernziele im normalen deutschsprachigen
wie im bilingua-len Sozialkundeun-terricht erlauben ein Ausscheiden
aus der section bilingue ohne besondere Nachteile für den Schüler.
Im bilingualen Zweig wird Sozialkunde in Klasse 7 mit drei Wochenstunden
unterrichtet, also mit ei-ner Wochenstunde mehr, als die Stun-dentafel
für den normalen Unterricht vorsieht.
Klasse 8: Bilinguales Sachfach: Erdkunde
Ab Klasse 8 ist die Entscheidung für den bilin-gualen Zweig grundsätz-lich
verbindlich bis ein-schließlich Klasse 10. In Klasse 8 wird Erdkunde
als neues bilinguales Sachfach mit drei Wo-chen-stunden eingeführt,
also mit einer Wochen-stunde mehr, als die Stundentafel vor-sieht. Eine
weitere Verstärkung der Sprachför-derung erhalten die bilin-gualen
Schüler in die-ser Jahrgangsstufe durch den Schüleraustausch
mit unseren Part-ner-schulen, dem Lycée Gabriel Guist'hau und
dem Collège Gaston Serpette in Nantes, der seit 1976 einen wesentlichen
Be-standteil des Franzö-si-schun-terrichts der bilingua-len Klassen
bildet. Seit dem Schuljahr 1996 ist al-ternativ ein Schüler-austausch
mit dem Collège Jean Perrin in Lyon hinzugetreten.
Klasse 9: Bilinguales Sachfach: Geschichte
In Klasse 9 wird Geschichte bilingual mit drei Wochenstunden unterrichtet.
Klasse 10: Bilinguale Sachfächer: Sozialkunde
und Geschichte
In Klasse 10 werden Sozialkunde und Ge-schichte mit je zwei Wochen-stunden
bilingual un-terrichtet. Die Kombination dieser beiden Sachfä-cher
dient nicht zuletzt der Vorbereitung auf die bi-linguale Oberstufe.
Nach Klasse 10 kann jeder Schüler auf Wunsch den bilingualen
Zweig verlassen.
Gymnasiale Oberstufe: Bilinguale Sachfächer:
Gemeinschaftskunde und Geschichte
a) Einführungsphase (Klasse 11)
Für Schüler, die bis Klasse 10 den bilingualen Zweig besucht
haben, gibt es einen nahtlosen Über-gang zu dem Studiengang, der
zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen und französischen Hoch-schulreife
führt.
Zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 können aber auch noch Schüler
in die Bac-Klasse eintreten, die zwar Französisch als 1. oder 2.
Fremd-sprache er-lernt, aber nicht den bilingualen Zweig besucht ha-ben.
Voraussetzung sind beson-ders gute Leistun-gen im Französi-schen.
Schüler, die von außerhalb kommen, müssen sich einer
Zulassungs-prüfung un-ter-ziehen.
In der Jahrgangsstufe 11 wird das Fach Franzö-sisch mit fünf
Wochenstunden unterrichtet, für Ge-schichte und Gemeinschaftskunde
stehen je zwei Wochen-stunden zur Verfügung. Der Unterricht in
diesen Fächern erfolgt ausschließlich in französi-scher
Sprache.
Fester Bestandteil des Schulprogramms in Stufe 11 ist die Teilnahme
an einem Betriebspraktikum, das im Rahmen eines Schüleraustauschs
mit unserer Partnerschule, dem Lycée Pape Clé-ment in
Pessac bei Bordeaux, absolviert wird. Dieses Betriebs-prakti-kum dient
vor al-lem dem Kennen lernen der fran-zösischen Arbeits- und Berufswelt,
anderer-seits aber auch der Verbesse-rung der sprachlichen Kompetenz
und einem ver-tieften Eindringen in Kul-tur, Politik und Wirtschaft
des Landes. Unsere französische Partner-schule bereitet ihrerseits
fran-zösische Schüler dar-auf vor, neben dem Bac-calauréat
das deutsche Abitur abzulegen. Auch die französischen Schüler
absolvieren in Frankfurt ein Betriebspraktikum. So haben beide Partner
beim Schüleraustausch die gleichen Interessen.
b) Qualifikationsphase (Stufen 12/13)
Die Schüler des bilingualen Zweiges belegen ei-nen eigenen Leistungskurs
Franzö-sisch sowie die Grundkurse Geschichte bilingual und Gemein-schaftskunde
bilingual. Schüler, die aus-nahms-weise nach der Jahrgangsstufe
11 den bi-lingua-len Zweig verlassen, aber Franzö-sisch als Leistungs-fach
bei-behalten wollen, können auf Wunsch wei-ter-hin den Leistungskurs
"Franzö-sisch bilin-gual" be-su-chen.
Lernziele und -inhalte der bilin-gualen Kurse ent-sprechen sowohl
den hessischen Kurs-struk-tur-plä-nen als auch den Anforderungen
für das fran-zösi-sche Baccalauréat. Prüfungsfächer
in der Abiturprü-fung sind das Leistungsfach Französisch sowie
nach Wahl das Grundkurs-fach Gemein-schafts-kun-de bilingual oder das
Grund-kursfach Ge-schichte bi-lingual als 3. Prü-fungs-fach.
Die schriftlichen Prüfungsarbeiten im Lei-stungs-fach Französisch
und in dem gewählten 3. Prü-fungs-fach (Geschichte oder Gemeinschafts-kunde)
werden dem Schüler sowohl für das deut-sche Abitur als auch
aufgrund einer eigenen Be-wertung nach fran-zösischem System für
das Bac-calauréat angerech-net.
Zusätzlich werden die Leistungen aus Jahrgangs-stufe 13 in dem
zweiten bilingualen Sachfach, das nicht Gegenstand der schriftlichen
Prüfung ist, nach ei-nem Noten-Umrechnungsschlüssel für
das fran-zö-sische Baccalauréat an-gerechnet. Höhepunkt
der Prüfung ist eine mündliche Prü-fung im Fach Französisch
vor fran-zösischen Schulaufsichts-be-am-ten.
Anders als in Deutschland wird in Frankreich nicht die allgemeine
Hochschulreife ver-geben, son-dern eine fachge-bun-dene Hochschulreife,
deren ein-zelne Ausprägungen durch so-genannte Serien (séries)
ge-kennzeichnet werden. Die drei Haupt-rich-tungen sind die Serien L
(littéraire = lite-ra-risch), S (scientifique = mathematisch-natur-wis-sen-schaft-lich)
und ES (économique et sociale = wirt-schafts- und sozialwissenschaftlich).
Der Prüfungsausschuss kann eines der Prädikate très
bien, bien oder assez bien zuerkennen. Grund-lage dafür sind zusätzlich
zu den Prüfungsergebnis-sen des französischsprachigen Teils
die Prüfungslei-stun-gen im zweiten Leistungsfach und in einem
wei-teren Fach der Abiturprüfung.
Aufgrund eines Regierungsabkommens zwi-schen Deutschland und Frankreich
gehört der Studi-engang zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen
und fran-zösi-schen Hochschulreife seit dem Schul-jahr 1994/95
zum Regelangebot der Ziehenschule.
I. Vorbereitungsphase |
5. Klasse: |
Französisch |
6 WStd |
6. Klasse: |
Französisch |
6 Wstd |
II. Aufbauphase |
7. Klasse: |
Französisch |
4 WStd |
|
Sozialkunde bilingual |
3 WStd |
8. Klasse: |
Französisch |
4 WStd |
|
Erkunde bilingual |
3 WStd |
9. Klasse: |
Französisch |
3 WStd |
|
Geschichte bilingual |
3 WStd |
10. Klasse |
Französisch |
3 WStd |
|
Geschichte bilingual |
2 WStd |
|
Sozialkunde bilingual |
2 WStd |
III. Bilinguale Oberstufe |
11. Klasse: |
Französisch |
5 WStd |
|
Geschichte bilingual |
2 WStd |
|
Gem.-Kunde biling. |
2 WStd |
12. Klasse: |
Französisch |
5 WStd |
|
Geschichte bilingual |
3 WStd |
|
Gem.-Kunde biling. |
3 WStd |
13. Klasse: |
Französisch |
5 WStd |
|
Geschichte bilingual |
3 WStd |
|
Gem.-Kunde biling. |
3 WStd |
III. Abitur und Baccalauréat |
1. Leistungsfach: |
Französisch |
(schriftliche Prüfung) |
2. Leistungsfach: |
nach Wahl des Schülers |
(schriftliche Prüfung) |
3. Prüfungsfach: |
eines der bilingualen Sachfächer (Geschich-te oder Gemeinschaftskunde) |
(schriftliche Prüfung in französischer Sprache) |
4. Prüfungsfach: |
nach Wahl des Schülers |
(mündliche Prüfung) |
Mündliche Prüfung: |
Zusätzliche mündliche Prü-fung im Leistungsfach
Französisch vor französischen Schulaufsichtsbeamten |
2.1.2. Englisch als erste und zweite
Fremdsprache
Die Ziehenschule bietet Englisch als erste und als zweite Fremdsprache
an. Auch als Wahlpflichtfach mit historisch-landeskundlichem Schwerpunkt
ist Englisch wähl-bar, sofern die personelle Situation dies zulässt.
Die verwendeten Lehrbücher und Zusatzmaterialien (Hörkassetten,
CDs, CD-Rom, Folien, Lektüren, Video-Filme etc.) dienen der Verbesserung
der kommunikativen Kompetenz.
Im Unterricht sind sprachliche Eigenheiten, Landeskunde und Literatur
vieler englischsprachiger Staaten und Kulturen präsent, der Schwerpunkt
liegt jedoch bei Großbritannien und den USA.
Es bestehen Austauschprogramme mit einer Schule in Croydon, Surrey
(GB), für die Jahrgangsstufe 10 und mit drei Schulen in Portland,
Oregon (USA) für die Jahrgangsstufe 11. Erstmals im Schuljahr 2001/2002
wird ein Austausch mit 10-tägigem Betriebspraktikum in Dublin,
Irland, angeboten.
Darüber hinaus hat die Ziehenschule Kontakte zum Adams College
in Wem, Shropshire (GB), wo Schüler der 10. und 11. Klassen für
ein term oder länger den Unterricht besuchen können. Auch
längere Schulaufenthalte in den Vereinigten Staaten oder in Kanada
(z.B. für ein halbes oder ein ganzes Schuljahr in Klasse 11) werden
gefördert.
Regelmäßig nehmen Klassen und Lerngruppen sowie einzelne
Schüler am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teil, bei dem die Ziehenschule
auch schon mehrfach Preise erringen konnte.
Nicht zuletzt soll die English Theatre-Arbeitsgemeinschaft erwähnt
werden, die alljährlich englischsprachige Theaterstücke einstudiert
und sie mit viel Erfolg aufführt.
Ab dem Schuljahr 2002/03 nimmt die Ziehenschule am Comenius-Programm
teil, in dessen Rahmen auch im Englischunterricht der Oberstufe ein
Projekt durchgeführt werden soll.
2.1.3. Spanisch als zweite Fremdsprache
neben Englisch, Französisch und Latein
An der Ziehenschule kann Spanisch als 2.Fremdsprache (alternativ zu
Französisch und Latein) ab Klasse 7 und als neu beginnende Fremdsprache
ab Klasse 11 erlernt werden.
Die verwendeten Lehrbücher (zur Zeit ENCUENTROS I und II) sowie
die zusätzlichen Lehrmaterialien wie Arbeitsbücher, Hörkassetten,
CDs, CD-Roms, Videofilme und Lektüren dienen dem Aufbau einer mündlichen
und schriftlichen interkulturellen und transnationalen Kommunikationsfähigkeit
im Umgang mit Menschen spanischer Muttersprache innerhalb und außerhalb
der spanischsprachigen Welt.
Der Unterricht wird nach den geltenden Rechtsvorschriften (Lehr- und
Stoffplan, Kursstrukturplan) erteilt.
Dabei werden im Unterricht die sprachlichen, landeskundlichen und
literarischen Besonderheiten der spanischsprachigen Länder behandelt,
wobei der Schwerpunkt auf Spanien und ausgewählten lateinamerikanischen
Ländern liegt.
Zur Zeit wird ein Austauschprogramm mit einer Schule in Madrid aufgebaut.
In den vergangenen Jahren gab es Studien- und Begegnungsfahrten in verschiedene
spanische Städte.
2.1.4. Latein als zweite oder dritte
Fremdsprache
Latein wird als 2.Fremdsprache ab Klasse 7 für alle Schüler
angeboten, die mit Englisch als 1.Fremdsprache begonnen haben, oder
ab Klasse 9 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts.
In beiden Kursen kann das Latinum erworben werden. Voraussetzung ist
bei Latein als 2.Fremdsprache, dass der Schüler/die Schülerin
es bis Klasse 11.2 betreibt und mit mindestens 05 Punkten abschließt.
Für die 3.Fremdsprache wird Latein bis 13.2 belegt und ebenfalls
mit mindestens 05 P. abgeschlossen.
Latein als eine in ihrer Entwicklung abgeschlossene Sprache wird nicht
mit dem Ziel mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit
unterrichtet wie die modernen Fremdsprachen, sondern es geht darum,
lateinische Originaltexte ins Deutsche zu übertragen. Daher vollzieht
sich der Unterricht zweisprachig und mit einer analytisch-systematischen
Methode und es kann ein besonderes Augenmerk auf die Frage gerichtet
werden, wie Sprache überhaupt ‚funktioniert’ und was
sie leistet. Das genaue Übersetzen fordert den Lernenden zu einem
ständigen Vergleich mit der deutschen Sprache heraus und er lernt
deren grammatische Strukturen besser zu verstehen. Das schult seine
Ausdrucksfähigkeit.
Der Unterricht in Latein macht die Verwandtschaft der romanischen
Sprachen und des Englischen untereinander verständlich und erleichtert
den Zugang zu Fremdwörtern und wissenschaftlichen Fachsprachen.
Darüber hinaus vermitteln bereits die in der Schule benutzten
Lehrbücher („FELIX“ für die zweite, „ITINERA“
für die dritte Fremdsprache) in altersentsprechender Form durch
lateinische Texte mit verschiedenartigem Inhalt, deutsche Zusatzinformationen
und durch Bildmaterial dem Schüler Kenntnisse über römische
Geschichte und Gesellschaft, literarische und künstlerische Muster,
über Alltagserfahrungen der Antike, Mythologie, Philosophie u.a.m.
Dadurch wird die gemeinsame, verbindende Grundlage der europäischen
Kultur, die bis heute erkennbar ist, ins Bewusstsein gehoben.
2.1.5. Russisch als dritte Fremdsprache
Russischunterricht wird ab Klasse 9 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts
angeboten. Es gibt einen Fachraum in der Ziehenschule, eine gut ausgestattete
Bibliothek und ein Austauschprogramm mit einer befreundeten Schule in
Jaroslavl.
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