SCHULPROGRAMM

(Stand: 23.06.2002)

2. Bestandsaufnahme: Ist-Stand der Angebote

2.1. Fremdsprachen

Sprachen bilden einen Schwerpunkt innerhalb des Schulprofils. Als Europaschule wird die Ziehenschule dieses Profil in besonderer Weise weiterentwickeln und ausbauen.

Zur Zeit werden an der Ziehenschule Englisch (als 1. und 2. Fremdsprache), Französisch (als 1. und 2., im Bedarfsfall auch als 3. Fremdsprache im Rahmen des Wahlpflicht-unterrichts), Spanisch (als 2. oder als neubeginnende Fremdsprache ab der Stufe 11), Latein (als 2. oder 3.Fremdsprache), Russisch (als 3. Fremdsprache) und Italienisch (als Arbeitsgemeinschaft ab der Stufe 9) angeboten.

Damit können die Schüler mehr als zwei moderne Fremdsprachen lernen und über den reinen Spracherwerb hinaus auch Einblick in die kulturelle Vielfalt Europas erlangen.

Gemeinsame Grundlage bei der Vermittlung aller an der Ziehenschule angebotenen Fremdsprachen sind die Prinzipien des kommunikations- und handlungsorientierten Sprachenunterrichts. Neben den sprachlichen Kompetenzen sind uns Verstehen und Verständigung sowie Offenheit mit anderen Gesellschaften und Traditionen wichtige Ziele und Bestandteile der angestrebten Kommunikationsfähigkeit und interkulturellen Handlungsfähigkeit.

Sprachenlernen ist ein lebenslanger Prozess. Die erworbenen Kenntnisse werden im Unterricht angewendet, sie sollen aber auch Grundlage sein für die zukünftige Verwendung in Beruf und Freizeit. Das heißt auch, dass wir in der Schule Einsichten in Sprachstrukturen und Sprachlernstrategien vermitteln wollen, die den Lernenden in der Zukunft helfen, ihre Kenntnisse zu vertiefen und/oder eine neue Sprache zu erlernen. In diesem Zusammenhang des selbstverantwortlichen Lernens und Bewusstwerdens des eigenen Lernprozesses erproben wir zur Zeit in einzelnen Klassen das Europäische Portfolio der Sprachen.

Das Europäische Portfolio der Sprachen dokumentiert den Prozess des Sprachenlernens in anschaulicherer Art und Weise als eine Zeugnisnote. Es enthält eine Sammlung von Projekten, Unterrichtsprodukten und neben der Übersicht aller gut oder auch nur ansatzweise beherrschten Fremdsprachen einen Sprachen-Pass, der am Ende der 10. Klasse als gültiges Dokument beglaubigt wird.

Die Zielsetzungen in den einzelnen Sprachen ergeben sich aus Lernbeginn, Intensität und Dauer. Ist nach zwei Jahren Lernen der 3. Fremdsprache in einer Arbeitsgemeinschaft z.B. die erfolgreiche Bewältigung von Alltagssituationen und das Verstehen einfacher Texte bereits Beweis für erfolgreiches Arbeiten, so führt hingegen der bilinguale Zweig Französisch zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen Hochschulreife und des französischen Baccalauréat. Englischsprachige Unterrichtseinheiten sind in den Fächern Sozialkunde und Gemeinschaftskunde in den Stufen 9, 10 und 12 in Erprobung.

Zu unserem Konzept der Begegnung und der konkreten Anwendung gehören reale und virtuelle Austauschkontakte, Betriebspraktika, Studienfahrten und Sprachprojekte.

2.1.1. Section bilingue

An der Ziehenschule besteht seit 1974 ein zwei-spra-chiger deutsch-französischer Zweig. Er soll im Geiste des deutsch-fran-zösischen Ver-trages dazu beizutra-gen, die Jugend beider Län-der einan-der näher zu -bringen und ihr gegen-seitiges Ver-ständnis zu ver-tiefen. Dazu ge-hört, dass man sowohl Gemein-sam-keiten wie Un-terschiede und spezifische Eigenheiten beider Kul-turkreise kennt. Demzu-folge ist es das Grundanlie-gen des zwei-spra-chigen (bilingualen) Zwei-ges, ein tieferes Ein-drin-gen in Spra-che, Kul-tur und Denken unserer franzö-sischen Nachbarn zu er-mögli-chen.

Im zweisprachigen Zweig (section bilingue) bleibt die französische Sprache nicht auf das Fach Französisch be-schränkt, sie wird vielmehr neben dem Deutschen als Unterrichtssprache in den Sach-fächern Erdkunde, Sozialkunde, Geschichte und Ge-meinschaftskunde eingesetzt. Die section bilingue fördert somit in besonderer Weise die franzö-sischsprachige Auseinanderset-zung mit ge-sell-schaftswissenschaftlichen Fragestellungen.

Seit dem Schuljahr 1989/90 gibt es an der Zie-henschule die Möglichkeit, zusätzlich zur deut-schen auch die französische Hochschulreife zu er-werben. Schüler, die in der gymnasialen Ober-stufe den bilingua-len Zweig besuchen, können im Anschluss an das deutsche Abitur auch das französische Baccalauréat ablegen. Nach einer Ver-ein-ba-rung zwi-schen den Regie-rungen Frank-reichs und Deutsch-lands wird das an der Ziehen-schule ver-liehene Baccalauréat einem in Frank-reich er-worbe-nen gleichge-stellt: Der deutsche Schüler, der das Baccalauréat bestanden hat, braucht bei der Aufnahme eines Studiums in Frankreich weder die sonst erforder-liche Sprach-prüfung abzulegen, noch muss er sich als ausländi-scher Stu-dent immatriku-lieren.

Inzwischen gibt es in Deutschland und Frank-reich je drei Schulen, die neben dem deut-schen Ab-itur das französische Baccalauréat ver-leihen kön-nen. Auf deutscher Seite sind das neben der Ziehen-schule das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn und das Wagenburg-Gymna-sium in Stuttgart. Auf fran-zösi-scher Seite sind es das Lycée Jean Perrin in Lyon, das Lycée Pape Clément in Pessac bei Bor-deaux und das Lycée Chateaubriand in Rennes. Mit Schuljahresbeginn 1995/96 sind sechs weitere Schulen dazugekommen, je drei aus Deutschland und Frankreich. Part-ner-schule der Zie-henschule ist das Lycée Pape Clément.

Der zweisprachige deutsch-französi-sche Zweig wendet sich grundsätzlich an Schüler deutscher Mut-tersprache. Zweisprachigkeit ist somit nicht Vor-aus-setzung, sondern erstrebtes End-ziel des Unterrichts im bilingualen Zweig. Lediglich das Er-lernen von Französisch als 1. Fremdsprache ist unerlässlich für den Eintritt in den bilingualen Zweig zu Beginn der 7. Klasse .

Auch im bilingualen Zweig ist der Franzö-sisch-unterricht an den hessi-schen Rahmenrichtlinien und Kurs-strukturplänen ausgerichtet.

2.1.1.1. Fachunterricht in französischer Sprache

Fächer: Erdkunde, Sozialkunde, Geschichte und Gemeinschaftskunde.

Die in den hessischen Rahmenricht-linien und Kursstrukturplänen für Erdkunde, Sozialkunde, Ge-schichte und Gemeinschaftskunde formu-lierten Lernziele sind auch für den zweisprachi-gen Unter-richt in diesen Fächern verbindlich. Da-durch ist ge-währlei-stet, dass ein Schüler wie-der ohne Pro-bleme am deutschsprachigen Nor-malunterricht teil-nehmen kann, wenn er - aus welchem Grunde auch immer - aus dem bilin-gualen Zweig ausscheiden sollte.

Der Unterricht wird zweisprachig er-teilt, das heißt in deutscher und - allmählich zunehmend - in französi-scher Sprache. Französisch ist also nicht ausschließliche Unterrichtspra-che. Mate-rialien, The-ma und Bezug zum jeweiligen Land bestimmen die Wahl der jeweiligen Unter-richtssprache. Der Unterricht in den bilingualen Sachfächern beginnt in Klasse 7 mit Sozialkunde, wobei mit wach-sender Intensität Französisch neben Deutsch als Un-terrichtssprache verwendet wird. In Klasse 8 wird Erdkunde als bilinguales Sachfach mit Franzö-sisch und Deutsch als Unterrichts-sprachen einge-führt. In beiden Jahr-gangsstufen (7 und 8) steht zur Erleichterung des Übergangs zu Franzö-sisch als Un-terrichts-sprache eine zusätzliche Wo-chen-stunde zur Verfügung. Von der 9. Klasse an wird der bilin-guale Unterricht auf das Fach Ge-schichte aus-gedehnt.

Der zweisprachige Zweig steht grund-sätzlich al-len Schülern mit Französisch als erster Fremdsprache offen. Im Unter-richt wird das fachbezogene Sachwissen höher be-wertet als die französischen Sprachkennt-nisse. Damit bietet der bilin-guale Zweig auch weniger sprach-gewand-ten Schülern eine gute Chance.

2.1.1.2. Organisation des bilingualen Zweiges

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 haben die Schü-ler laut Stundentafel 5 Wochenstunden Franzö-sisch. Dazu kommt an der Ziehenschule eine zusätzliche Stunde, die in den Händen des Fachlehrers oder der französischen Assistentin liegt. In diesen bei-den Jahren werden die Grundlagen geschaffen, auf denen ab Klasse 7 der Sach-fachunterricht in französischer Sprache aufbaut.

Klasse 7: Bilinguales Sachfach: Sozialkunde

Die section bilingue beginnt in Klasse 7 für alle Schüler mit Französisch als 1. Fremdsprache im Rahmen einer Erprobungsphase. So haben alle Schüler Gelegenheit, ihre Eignung für den bilingua-len Zweig zu testen und sich am Ende der Jahr-gangs-stufe 7 dann endgültig für diesen Studien-gang zu ent-scheiden oder den bilingualen Zweig zu verlassen. Gleiche Lehrmethoden und Lernziele im normalen deutschsprachigen wie im bilingua-len Sozialkundeun-terricht erlauben ein Ausscheiden aus der section bilingue ohne besondere Nachteile für den Schüler.

Im bilingualen Zweig wird Sozialkunde in Klasse 7 mit drei Wochenstunden unterrichtet, also mit ei-ner Wochenstunde mehr, als die Stun-dentafel für den normalen Unterricht vorsieht.

Klasse 8: Bilinguales Sachfach: Erdkunde

Ab Klasse 8 ist die Entscheidung für den bilin-gualen Zweig grundsätz-lich verbindlich bis ein-schließlich Klasse 10. In Klasse 8 wird Erdkunde als neues bilinguales Sachfach mit drei Wo-chen-stunden eingeführt, also mit einer Wochen-stunde mehr, als die Stundentafel vor-sieht. Eine weitere Verstärkung der Sprachför-derung erhalten die bilin-gualen Schüler in die-ser Jahrgangsstufe durch den Schüleraustausch mit unseren Part-ner-schulen, dem Lycée Gabriel Guist'hau und dem Collège Gaston Serpette in Nantes, der seit 1976 einen wesentlichen Be-standteil des Franzö-si-schun-terrichts der bilingua-len Klassen bildet. Seit dem Schuljahr 1996 ist al-ternativ ein Schüler-austausch mit dem Collège Jean Perrin in Lyon hinzugetreten.

Klasse 9: Bilinguales Sachfach: Geschichte

In Klasse 9 wird Geschichte bilingual mit drei Wochenstunden unterrichtet.

Klasse 10: Bilinguale Sachfächer: Sozialkunde und Geschichte

In Klasse 10 werden Sozialkunde und Ge-schichte mit je zwei Wochen-stunden bilingual un-terrichtet. Die Kombination dieser beiden Sachfä-cher dient nicht zuletzt der Vorbereitung auf die bi-linguale Oberstufe.

Nach Klasse 10 kann jeder Schüler auf Wunsch den bilingualen Zweig verlassen.

Gymnasiale Oberstufe: Bilinguale Sachfächer: Gemeinschaftskunde und Geschichte

a) Einführungsphase (Klasse 11)

Für Schüler, die bis Klasse 10 den bilingualen Zweig besucht haben, gibt es einen nahtlosen Über-gang zu dem Studiengang, der zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen und französischen Hoch-schulreife führt.

Zu Beginn der Jahrgangsstufe 11 können aber auch noch Schüler in die Bac-Klasse eintreten, die zwar Französisch als 1. oder 2. Fremd-sprache er-lernt, aber nicht den bilingualen Zweig besucht ha-ben. Voraussetzung sind beson-ders gute Leistun-gen im Französi-schen. Schüler, die von außerhalb kommen, müssen sich einer Zulassungs-prüfung un-ter-ziehen.

In der Jahrgangsstufe 11 wird das Fach Franzö-sisch mit fünf Wochenstunden unterrichtet, für Ge-schichte und Gemeinschaftskunde stehen je zwei Wochen-stunden zur Verfügung. Der Unterricht in diesen Fächern erfolgt ausschließlich in französi-scher Sprache.

Fester Bestandteil des Schulprogramms in Stufe 11 ist die Teilnahme an einem Betriebspraktikum, das im Rahmen eines Schüleraustauschs mit unserer Partnerschule, dem Lycée Pape Clé-ment in Pessac bei Bordeaux, absolviert wird. Dieses Betriebs-prakti-kum dient vor al-lem dem Kennen lernen der fran-zösischen Arbeits- und Berufswelt, anderer-seits aber auch der Verbesse-rung der sprachlichen Kompetenz und einem ver-tieften Eindringen in Kul-tur, Politik und Wirtschaft des Landes. Unsere französische Partner-schule bereitet ihrerseits fran-zösische Schüler dar-auf vor, neben dem Bac-calauréat das deutsche Abitur abzulegen. Auch die französischen Schüler absolvieren in Frankfurt ein Betriebspraktikum. So haben beide Partner beim Schüleraustausch die gleichen Interessen.

b) Qualifikationsphase (Stufen 12/13)

Die Schüler des bilingualen Zweiges belegen ei-nen eigenen Leistungskurs Franzö-sisch sowie die Grundkurse Geschichte bilingual und Gemein-schaftskunde bilingual. Schüler, die aus-nahms-weise nach der Jahrgangsstufe 11 den bi-lingua-len Zweig verlassen, aber Franzö-sisch als Leistungs-fach bei-behalten wollen, können auf Wunsch wei-ter-hin den Leistungskurs "Franzö-sisch bilin-gual" be-su-chen.

Lernziele und -inhalte der bilin-gualen Kurse ent-sprechen sowohl den hessischen Kurs-struk-tur-plä-nen als auch den Anforderungen für das fran-zösi-sche Baccalauréat. Prüfungsfächer in der Abiturprü-fung sind das Leistungsfach Französisch sowie nach Wahl das Grundkurs-fach Gemein-schafts-kun-de bilingual oder das Grund-kursfach Ge-schichte bi-lingual als 3. Prü-fungs-fach.

Die schriftlichen Prüfungsarbeiten im Lei-stungs-fach Französisch und in dem gewählten 3. Prü-fungs-fach (Geschichte oder Gemeinschafts-kunde) werden dem Schüler sowohl für das deut-sche Abitur als auch aufgrund einer eigenen Be-wertung nach fran-zösischem System für das Bac-calauréat angerech-net.

Zusätzlich werden die Leistungen aus Jahrgangs-stufe 13 in dem zweiten bilingualen Sachfach, das nicht Gegenstand der schriftlichen Prüfung ist, nach ei-nem Noten-Umrechnungsschlüssel für das fran-zö-sische Baccalauréat an-gerechnet. Höhepunkt der Prüfung ist eine mündliche Prü-fung im Fach Französisch vor fran-zösischen Schulaufsichts-be-am-ten.

Anders als in Deutschland wird in Frankreich nicht die allgemeine Hochschulreife ver-geben, son-dern eine fachge-bun-dene Hochschulreife, deren ein-zelne Ausprägungen durch so-genannte Serien (séries) ge-kennzeichnet werden. Die drei Haupt-rich-tungen sind die Serien L (littéraire = lite-ra-risch), S (scientifique = mathematisch-natur-wis-sen-schaft-lich) und ES (économique et sociale = wirt-schafts- und sozialwissenschaftlich).

Der Prüfungsausschuss kann eines der Prädikate très bien, bien oder assez bien zuerkennen. Grund-lage dafür sind zusätzlich zu den Prüfungsergebnis-sen des französischsprachigen Teils die Prüfungslei-stun-gen im zweiten Leistungsfach und in einem wei-teren Fach der Abiturprüfung.

Aufgrund eines Regierungsabkommens zwi-schen Deutschland und Frankreich gehört der Studi-engang zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen und fran-zösi-schen Hochschulreife seit dem Schul-jahr 1994/95 zum Regelangebot der Ziehenschule.

I. Vorbereitungsphase
5. Klasse: Französisch 6 WStd
6. Klasse: Französisch 6 Wstd
II. Aufbauphase
7. Klasse: Französisch 4 WStd
Sozialkunde bilingual 3 WStd
8. Klasse: Französisch 4 WStd
Erkunde bilingual 3 WStd
9. Klasse: Französisch 3 WStd
Geschichte bilingual 3 WStd
10. Klasse Französisch 3 WStd
Geschichte bilingual 2 WStd
Sozialkunde bilingual 2 WStd
III. Bilinguale Oberstufe
11. Klasse: Französisch 5 WStd
Geschichte bilingual 2 WStd
Gem.-Kunde biling. 2 WStd
12. Klasse: Französisch 5 WStd
Geschichte bilingual 3 WStd
Gem.-Kunde biling. 3 WStd
13. Klasse: Französisch 5 WStd
Geschichte bilingual 3 WStd
Gem.-Kunde biling. 3 WStd
III. Abitur und Baccalauréat
1. Leistungsfach: Französisch (schriftliche Prüfung)
2. Leistungsfach: nach Wahl des Schülers (schriftliche Prüfung)
3. Prüfungsfach: eines der bilingualen Sachfächer (Geschich-te oder Gemeinschaftskunde) (schriftliche Prüfung in französischer Sprache)
4. Prüfungsfach: nach Wahl des Schülers (mündliche Prüfung)
Mündliche Prüfung: Zusätzliche mündliche Prü-fung im Leistungsfach Französisch vor französischen Schulaufsichtsbeamten

2.1.2. Englisch als erste und zweite Fremdsprache

Die Ziehenschule bietet Englisch als erste und als zweite Fremdsprache an. Auch als Wahlpflichtfach mit historisch-landeskundlichem Schwerpunkt ist Englisch wähl-bar, sofern die personelle Situation dies zulässt. Die verwendeten Lehrbücher und Zusatzmaterialien (Hörkassetten, CDs, CD-Rom, Folien, Lektüren, Video-Filme etc.) dienen der Verbesserung der kommunikativen Kompetenz.

Im Unterricht sind sprachliche Eigenheiten, Landeskunde und Literatur vieler englischsprachiger Staaten und Kulturen präsent, der Schwerpunkt liegt jedoch bei Großbritannien und den USA.

Es bestehen Austauschprogramme mit einer Schule in Croydon, Surrey (GB), für die Jahrgangsstufe 10 und mit drei Schulen in Portland, Oregon (USA) für die Jahrgangsstufe 11. Erstmals im Schuljahr 2001/2002 wird ein Austausch mit 10-tägigem Betriebspraktikum in Dublin, Irland, angeboten.

Darüber hinaus hat die Ziehenschule Kontakte zum Adams College in Wem, Shropshire (GB), wo Schüler der 10. und 11. Klassen für ein term oder länger den Unterricht besuchen können. Auch längere Schulaufenthalte in den Vereinigten Staaten oder in Kanada (z.B. für ein halbes oder ein ganzes Schuljahr in Klasse 11) werden gefördert.

Regelmäßig nehmen Klassen und Lerngruppen sowie einzelne Schüler am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teil, bei dem die Ziehenschule auch schon mehrfach Preise erringen konnte.

Nicht zuletzt soll die English Theatre-Arbeitsgemeinschaft erwähnt werden, die alljährlich englischsprachige Theaterstücke einstudiert und sie mit viel Erfolg aufführt.

Ab dem Schuljahr 2002/03 nimmt die Ziehenschule am Comenius-Programm teil, in dessen Rahmen auch im Englischunterricht der Oberstufe ein Projekt durchgeführt werden soll.

2.1.3. Spanisch als zweite Fremdsprache neben Englisch, Französisch und Latein

An der Ziehenschule kann Spanisch als 2.Fremdsprache (alternativ zu Französisch und Latein) ab Klasse 7 und als neu beginnende Fremdsprache ab Klasse 11 erlernt werden.

Die verwendeten Lehrbücher (zur Zeit ENCUENTROS I und II) sowie die zusätzlichen Lehrmaterialien wie Arbeitsbücher, Hörkassetten, CDs, CD-Roms, Videofilme und Lektüren dienen dem Aufbau einer mündlichen und schriftlichen interkulturellen und transnationalen Kommunikationsfähigkeit im Umgang mit Menschen spanischer Muttersprache innerhalb und außerhalb der spanischsprachigen Welt.

Der Unterricht wird nach den geltenden Rechtsvorschriften (Lehr- und Stoffplan, Kursstrukturplan) erteilt.

Dabei werden im Unterricht die sprachlichen, landeskundlichen und literarischen Besonderheiten der spanischsprachigen Länder behandelt, wobei der Schwerpunkt auf Spanien und ausgewählten lateinamerikanischen Ländern liegt.

Zur Zeit wird ein Austauschprogramm mit einer Schule in Madrid aufgebaut. In den vergangenen Jahren gab es Studien- und Begegnungsfahrten in verschiedene spanische Städte.

2.1.4. Latein als zweite oder dritte Fremdsprache

Latein wird als 2.Fremdsprache ab Klasse 7 für alle Schüler angeboten, die mit Englisch als 1.Fremdsprache begonnen haben, oder ab Klasse 9 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts.

In beiden Kursen kann das Latinum erworben werden. Voraussetzung ist bei Latein als 2.Fremdsprache, dass der Schüler/die Schülerin es bis Klasse 11.2 betreibt und mit mindestens 05 Punkten abschließt. Für die 3.Fremdsprache wird Latein bis 13.2 belegt und ebenfalls mit mindestens 05 P. abgeschlossen.

Latein als eine in ihrer Entwicklung abgeschlossene Sprache wird nicht mit dem Ziel mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit unterrichtet wie die modernen Fremdsprachen, sondern es geht darum, lateinische Originaltexte ins Deutsche zu übertragen. Daher vollzieht sich der Unterricht zweisprachig und mit einer analytisch-systematischen Methode und es kann ein besonderes Augenmerk auf die Frage gerichtet werden, wie Sprache überhaupt ‚funktioniert’ und was sie leistet. Das genaue Übersetzen fordert den Lernenden zu einem ständigen Vergleich mit der deutschen Sprache heraus und er lernt deren grammatische Strukturen besser zu verstehen. Das schult seine Ausdrucksfähigkeit.

Der Unterricht in Latein macht die Verwandtschaft der romanischen Sprachen und des Englischen untereinander verständlich und erleichtert den Zugang zu Fremdwörtern und wissenschaftlichen Fachsprachen.

Darüber hinaus vermitteln bereits die in der Schule benutzten Lehrbücher („FELIX“ für die zweite, „ITINERA“ für die dritte Fremdsprache) in altersentsprechender Form durch lateinische Texte mit verschiedenartigem Inhalt, deutsche Zusatzinformationen und durch Bildmaterial dem Schüler Kenntnisse über römische Geschichte und Gesellschaft, literarische und künstlerische Muster, über Alltagserfahrungen der Antike, Mythologie, Philosophie u.a.m. Dadurch wird die gemeinsame, verbindende Grundlage der europäischen Kultur, die bis heute erkennbar ist, ins Bewusstsein gehoben.

2.1.5. Russisch als dritte Fremdsprache

Russischunterricht wird ab Klasse 9 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts angeboten. Es gibt einen Fachraum in der Ziehenschule, eine gut ausgestattete Bibliothek und ein Austauschprogramm mit einer befreundeten Schule in Jaroslavl.