1.2.9. Förder- und Betreuungsprogramme1.2.9.1.
Förderprogramme
Ausgangspunkt für eine Neuorientierung des Förderkonzeptes
an der Ziehenschule ist die seit einigen Jahren veränderte Schülerschaft.
Das interkulturelle Lernen muss und soll diesem Umstand an einer Großstadtschule
Rechnung tragen. Mithilfe des Europaschulprogramms ist es uns möglich
geworden, für das Jahr 2001 einen nachmittäglichen Zusatzunterricht
im Fach Deutsch für die Klassenstufen 5-7 einzurichten.
Der Initiative eines eigens gegründeten Elternvereins ist es
zu verdanken, dass eine Hausaufgabenbetreuung für die Klassen 5
und 6 ab Februar 2001 von Schülern besucht werden kann, seit August
2001 steht das Angebot auch für 7.Klassen offen.
1.2.9.1.1. Kompensationskurs Deutsch
Sowohl ausländische als auch deutschsprachig aufgewachsene Kinder
haben zunehmend Schwierigkeiten, sich im schriftsprachlichen Bereich
adäquat auszudrücken. Der reguläre Deutschunterricht
am Gymnasium begegnet diesem Phänomen zwar mit vermehrten Übungen
zur Festigung von Schreibprozessen, aber viele Schüler brauchen
darüber hinaus gezielte individuelle Fördermaßnahmen.
In einem außerunterrichtlich stattfindenden, zweistündigen
Kurs werden in Kooperation mit den Deutschlehrern curriculumbegleitende
Angebote zur Erhöhung der Schreibkompetenz gemacht, die in einem
methodisch freieren Raum (u.a. Freiarbeit) wahrgenommen werden können.
Ein detailliertes Konzept für die inhaltlichen Angebote erarbeitet
ein Ausschuss, den die Fachkonferenz D eingesetzt hat. Eines der Ziele
dieses Kurses ist es, schon den Unterstufenschülern zu verdeutlichen,
dass sie ihre schriftsprachlichen Schwächen gezielt selbst anzugehen
lernen. Dieses Angebot für Schüler der Jahrgangsstufen 5,
6 und 7 der Ziehenschule kann im Rahmen des Europaschulprogramms kostenfrei
genutzt werden.
1.2.9.1.2. Hausaufgabenhilfe
An drei Nachmittagen pro Woche können Kinder der 5. bis 7. Klassen
an einer gezielten Hausaufgabenhilfe teilnehmen. Ziel dieses Kurses
am frühen Nachmittag ist es, fachspezifische Sachkenntnisse und
allgemeines Wissen zu festigen, Lerninhalte zu vertiefen, eigenständiges
Arbeiten zu üben und Methoden der Informationsbeschaffung partiell
zu erlernen.
Methodisches Üben und verschiedene Arbeitsmethoden werden trainiert.
Es wird geübt, eigene Fähigkeiten zu er-kennen. Im übrigen
soll aber auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt bzw. vertieft
werden. Deshalb werden gruppendynamische Prozesse aufmerksam beobachtet,
um sie positiv zu beeinflussen und damit Aggressionen und Stress abzubauen.
Das Angebot bezieht Einzel- und Gruppenarbeit sowie Spielaktivitäten
unter Anleitung von Fachkräften ein.
Folgende Erfolgsindikatoren werden zu Grunde gelegt:
- Massive Nachfrage von Eltern/Schülern und Lehrern für
das neue Schuljahr
- Erweiterung des Angebots auf die Jahrgangsstufe 7
- Rückmeldung aus der Lehrerschaft
- Besseres Gruppenverhalten
- Selbständiges Arbeiten
- Verbesserte Konzentrationsfähigkeit
- In nachweisbaren Einzelfällen: Erreichen des Klassenziels
und verbesserte Leistungen.
1.2.9.2. Der betreute Übergang von der Grundschule
zum Gymnasium
Der Übergang von der Grundschule ins Gymnasium und die Gestaltung
der Jahrgangsstufen 5 und 6 sind seit einigen Jahren pädagogische
Schwerpunkte der Ziehenschule. Wir können mittlerweile von einem
Konzept sprechen, das von einer Reihe engagierter Kolleg/innen getragen
wird, die Ideen umsetzen und gleichzeitig diese Ideen und die damit
verbundenen Ziele theoretisch fundieren und reflektieren.
I. Beratung der Eltern der 4. Klassen
1. Orientierungsrahmen
Erarbeitet in Zusammenarbeit mit Grundschullehrer/innen der benachbarten
Grundschulen (Mai 1995), enthält ein Anforderungsprofil für
die Fächer Deutsch und Mathematik, aber auch allgemeiner Art
zur Orientierung für Eltern Eingangsvoraussetzungen für
Klasse 5.
2. Vorstellung der Ziehenschule bei den Grundschulen
Die erweiterte Schulleitung nimmt personell diese Informationsveranstaltung
wahr.
Dies entspricht den Erwartungen der Eltern.
3. Tag der offenen Tür
An diesem Tag (einem Samstag) stellt sich die Schule Interessierten
mit Unterricht in den Klassen 5 und vielen außerunterrichtlichen
Aktivitäten vor. Das Konzept des Tages hat vor allem die Außenwirkung
im Blick. Die Beratung durch Lehrer/innen und Eltern ist im Hinblick
auf die pädagogische Intention am wichtigsten: hier kommt man
mit Fragen und Problemen der Eltern direkt in Kontakt und kann Einfluss
nehmen.
4. Schullaufbahnberatung
Etwa 3 Monate nach Schulbeginn tagen Klassenkonferenzen, die eine
Empfehlung für nicht geeignete Schüler/innen aussprechen
können. Diese Klassenkonferenzen werden aufgrund der neuen Erlasslage
wichtig.
II. Schulorganisation für den Übergang
1. Festliche Begrüßungsfeier am 2. Schultag
Nach einem Gottesdienst, gestaltet von den Religionslehrer/innen
und einem Teil der ehemaligen 5. Klassen, findet eine Feier in der
Aula statt mit Reden, Musik, Gesang und Vorführungen.
2. Einführungswoche für die 5. Klassen
Für die Einführungswoche (eigentlich nur 3 Tage) gilt
ein Sonderplan, der dem/der Klassenlehrer/in mehr Unterrichtszeit
einräumt. Für die Gestaltung der Tage liegen Anregungen
vor.
3. Gemeinsames Frühstück der 5. Klassen
Eltern und Kinder treffen sich zu einem gemeinsamen Frühstück
an einem Samstag vor dem ersten Elternabend im Pavillionbereich.
4. Einteilung der Klassen 5
Kriterien: bei Französischklassen Teilung zwischen "Frühfranzosen"
und Kindern ohne Französischkenntnisse, bei Englischklassen:
Schüler/innen aus Vororten wegen sicherem U-Bahn-Schulweg zusammen,
grundsätzlich wird versucht den Wünschen der Eltern zu entsprechen,
ausgeglichener Anteil von Deutschmuttersprachlern / Nicht-Deutschmutter-sprachlern
bzw. Jungen/Mädchen.)
5. Projekttage „Lernen lernen“ verbindlich für
alle Klassen 5
6. 2 Ausflüge während der Wanderwoche, Klassenlehrer
sollte anwesend sein
7. Fester Klassenraum
Klassenraum wird als Lernraum gestaltet. Grenzen: andere Klassen
(meist 11. Klassen) haben auch Unterricht dort; Größe der
Klassenräume lässt eine Gestaltung mit Regalen etc. nicht
zu.
8. Schulordnung in verständlicher Form für Klassen
5
9. Hausaufgabenbetreuung in Zusammenarbeit mit Elternverein
(vgl. 1.2.10.1)
III. Elternarbeit
1. Gemeinsames Frühstück, s. oben
2. Treffen des Schulelternbeiratsvorstands mit den neu gewählten
Klassenelternbeiräten der Klassen 5
IV Weiterbildung der Lehrer/innen
1. Novembertreffen der Grundschulen und der Ziehenschule
Ein Arbeitstreffen der Grundschullehrer/innen der Schulen, die Grundschüler/innen
an die Ziehenschule schicken und Lehrer/innen der Ziehenschule, die
in der 5. und 6. Klassen unterrichten. Neben informellen Gesprächen
und Kontakten bei Kaffee und Kuchen steht immer ein Thema im Mittelpunkt.
In Arbeitsgruppen wird das jeweilige Thema vertieft und im Schlussplenum
gibt es eine kurze Zusammenschau der Ergebnisse, die in Protokollform
als Grundlage für die Weiterarbeit an die Teilnehmer/innen verteilt
wird.
2. Arbeitskreis Übergang
Der AK besteht. aus Lehrer/innen von Grund- und weiterführenden
Schulen, vor allem aus dem Norden von Frankfurt, die in Zusammenarbeit
dem Problem des Übergangs zu Leibe rücken wollen. Der Arbeitskreis
wird vom HeLP (Frau Haarmann-Handouche) geleitet, trifft sich etwa
6 mal im Jahr und arbeitet an fachspezifischen und allgemein pädagogischen
Themen.
3. "Dossier" am Ende des Schuljahres
Sobald die Schulleitung die Klassenlehrer/innen der 5. Klassen bekannt
gegeben hat, erhalten diese ein "Dossier" mit praktischen
Tipps, aber auch pädagogischen Anregungen zur Klasse 5, auch
zur Elternarbeit.
V. Mentorensystem
Zwei ältere Schüler/innen (ab Klasse 10 )übernehmen
"Patenschaften" für Unterstufenklassen, die sie in
allen Fragen des sozialen Lebens und der inhaltlichen wie organisatorischen
Probleme des Schulalltags begleiten. Die Anwesenheit der Mentoren
während der Klassenleiterstunden ist erwünscht.
VI. Psychologische Beratung
Seit einigen Jahren existiert ein Beratungsprojekt im Stadtteil
mit dem "Haus am Weißen Stein" vom evangelischen Regionalverband.
Schüler/innen, Eltern und Lehrerinnen der ZS haben die Möglichkeit
sich beraten zu lassen. Die Beratungsarbeit ist kostenfrei und unabhängig
von der Konfession.
VII. Was soll weiterentwickelt werden?
- Das Konzept "Lernen lernen" ist ab Schuljahr 2001/2002
in den Klassen 5 verbindlich eingeführt.
- Die Lehrer/innen der 5. Klassen arbeiten im,Team zusammen, Hauptfachlehrer/innen.
Einer gewünschten Teambildung vor der Unterrichtsverteilung soll
entsprochen werden.
- feste Klassenlehrer/innenstunden in den Klassen 5 und 6! : Montags
in der 2. Stunde soll Klassenleiterstunde sein, um den Wochenbeginn
gemeinsam anzufangen, das Wochenende aufzuarbeiten, planen zu können
usw.
- Regeln und Rituale: Ansätze müssen genauer aufgeschrieben
und weiterverbreitet werden.
- verbindliche Hospitationen der zukünftigen Klassenlehrer/innen
an einer Grundschule
- Hausaufgabenbetreuung (in Zusammenarbeit mit dem Schulelternbeirat)
wird angeboten.1.2.9.3. Betreuungsprogramme
1.2.9.3.1. Sanitätsdienst
In der Klasse 10 nehmen alle Schüler an Erste-Hilfe-Kursen teil,
die in Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund durchführt
werden. Aus ihnen rekrutiert sich dann der Sanitätsdienst der Ziehenschule,
der durch ein hausinternes Rufsystem jederzeit im Verlaufe der Unterrichtszeit
einsatzfähig ist und kranke Mitschüler in einem eigenen, gut
ausgestatteten Krankenzimmer erst versorgen und betreuen kann. Ein konsequentes
Weiter- und Fortbildungsprogramm ermöglicht es den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern, sich ihre erworbenen Kenntnisse auch außerschulisch
anerkennen zu lassen. Der Sanitätsdienst an der Ziehenschule ist
ein hervorragend organisiertes Team, dessen Leistungen sehr anerkannt
sind bei allen Mitgliedern der Schulgemeinde.
1.2.9.3.2. Suchtprävention
1: Grundsätzliches
In der schulischen Suchtprävention geht es nicht in erster Linie
um Drogen und Suchtmittel, sondern immer vorrangig um Menschen. Suchtprobleme
Jugendlicher haben in der Regel weniger mit bestimmten "Stoffen"
zu tun, als vielmehr mit Beziehungs- und Entwicklungskrisen, mit Gefühlsdefiziten,
Mangel an Geborgenheit und Orientierung. Gegen diesen Problemkreis hilft
eine Aufklärung über Suchtmittel und ihre Gefahren nur bedingt.
Schulische Suchtprävention muss sich darum bemühen, Schüler
in ihrer je individuell geprägten (Krisen-)Situation zu erreichen.
Suchtprävention ist ihrem Wesen nach Beziehungsarbeit.
2: Suchtprävention im Schulalltag
Eine so verstandene suchtpräventive Erziehung ist keine punktuelle
Maßnahme, sie durchzieht den Schulalltag als allgemeines pädagogisches
Prinzip. Dies wird im Erlass vom 15.7.97 wie folgt formuliert:
„Schulische Erziehung muss danach zum Aufbau einer gefestigten
Persönlichkeitsstruktur beitragen, damit Kinder und Jugendliche
in der Lage sind, ihre Lebensaufgaben konstruktiv zu gestalten. [...]
Schulische Suchtprävention will Kindern und Jugendlichen helfen,
in ihrem persönlichen und sozialen Entwicklungsprozess diejenigen
psychischen Fähigkeiten und Eigenschaften auszubilden, die es ihnen
ermöglichen, auch schwierigen Lebenssituationen standzuhalten.“
Dieser Anspruch korrespondiert mit folgenden Erziehungszielen:
- Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit
Schulische Suchtprävention impliziert die Stärkung des Selbstwertgefühls,
unter anderem durch Übernahme von Aufgaben (z.B. SV-Arbeit, Mentorentätigkeit,
Sanitätsdienst). Derartiges freiwilliges Engagement sollte in
angemessener Form (Urkunden, Preise, Veröffentlichungen) honoriert
werden. Die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu
übernehmen, stabilisiert die Persönlichkeit Jugendlicher
in krisenhaften Entwicklungsphasen. Dies setzt voraus, dass Schüler/innen
- Schule als gemeinsamen Lebensraum erfahren und
Schule ist nicht nur Lehranstalt und Notenschmiede, sondern immer
auch ein Ort der Begegnung und Identifikation. Die Entwicklung der
Bindungsfähigkeit gegenüber Sachen und Personen ist nur
möglich in einer Schulgemeinschaft, die als die eigene und als
mögliche Heimat empfunden wird. Sucht hat viel zu tun mit Heimat-
und Bindungslosigkeit. Dagegen hilft auch
- die Entwicklung von Werten und Orientierungslinien
Eine Schule, die sich auf Wissensvermittlung beschränkt, lässt
Jugendliche in ihrer Suche nach Orientierung im Stich. Aufgabe der
Lehrer/innen ist es auch, Werte zu vermitteln. Dieses geschieht jedoch
nie abstrakt, sondern immer nur in der Auseinandersetzung mit Personen
– sei es in der Identifikation oder in der Abgrenzung. Die Bereitschaft,
als Person aufzutreten, ist somit Voraussetzung einer echten Erziehung
für das Leben.
All diese Ziele haben miteinander zu tun und dürfen nicht
isoliert voneinander gesehen werden. Suchtpräventive Erziehung
ist als eine langfristige und Drogen unspezifische Aufgabe für
alle Lehrerinnen und Lehrer zu verstehen. Ihre Intentionen betreffen
zum einen den strukturellen Bereich des Schullebens, zum anderen
den persönlichen Umgang von Schüler/innen und Lehrer/innen
miteinander. Wichtigste Voraussetzung für ihr Gelingen ist
die Bereitschaft, den anderen wahrzunehmen.
3. Der Beratungslehrer und die Suchtpräventionsbeauftragte
des Elternbeirates
An der Ziehenschule ist seit nunmehr 16 Jahren ein Beratungslehrer
fest installiert, dessen Ausbildung und Fortbildung von der Drogenfachberatung
des Staatlichen Schulamtes Frankfurt organisiert und garantiert wird.
Aufgaben des Beratungslehrers sind neben der Beratung der Kollegen bei
einschlägigen Unterrichtsvorhaben, der Information der Kollegen
und Eltern über die Situation in Schule und Stadtteil und der Gestaltung
von Elternabenden zum Thema „Suchtprävention“ –
die „Fallarbeit“, also derjenige Tätigkeitsbereich,
der eine intakte Vertrauensbasis voraussetzt und somit naturgemäß
der Öffentlichkeit verborgen bleiben muss. In diesem Bereich kommt
der Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familienberatungsstelle „Haus
am Weißen Stein“ eine besondere Bedeutung zu. Das Kooperationsprojekt
mit dieser Beratungsstelle existiert seit 1994 und bietet für Schüler
und Eltern der Ziehenschule kostenlose Beratung und Betreuung vor allem
auf dem Gebiet familiärer Krisen an. Im Zusammenhang mit der steigenden
Anzahl von Schülerinnen (auch aus dem islamischen Kulturkreis)
– und der rapide anwachsenden Zahl von Essstörungen –
sollte eine weibliche Lehrkraft als Ansprechpartnerin bei Problemen
gefunden werden.
Die Elternarbeit wird seit nunmehr 9 Jahren von der „Suchtpräventionsbeauftragten“
des Elternbeirates wahrgenommen. Diese vertritt zum einen das Anliegen
der Suchtprävention im Schulelternbeirat, zum anderen wirkt sie
– gemeinsam mit dem Beratungslehrer – bei der Gestaltung
von Elternabenden zum Thema Suchtprävention mit. Diese Elternabende
werden in der Regel in den Jahrgangsstufen 8 und 9 durchgeführt.
Neben Informationen über Suchtgefahren im Jugendalter und der aktuellen
schulischen Situation geht es hier vor allem um Entwicklungskrisen im
Pubertätsalter, sowie um Erziehungsziele und –methoden.
4. Mentoren- und SV-Arbeit
Seit 1982 existiert an der Ziehenschule das Mentorenprojekt, das bisher
vom Beratungslehrer betreut und koordiniert wird. Es wäre wünschenswert,
dass für dieses Projekt in Zukunft eine eigene Betreuungs-Lehrkraft
abgestellt wird, um die Möglichkeiten einer Auswertung der Mentorentätigkeit
(z.B. Mediation, vgl. 1.2.4.1.) nutzen zu können. Mentoren können
Entwicklungskrisen und Probleme der ihnen anvertrauten jüngeren
Mitschüler häufig weitaus genauer aufspüren als Erwachsene.
Sie können ferner ein Gesprächspartner in all den Fragen sein,
die man eben lieber mit dem „älteren Bruder“, der „älteren
Schwester“ bespricht als mit dem Lehrer oder der Lehrerin. Entscheidend
ist, dass Schüler hier lernen, Suchtprävention als ihre Angelegenheit
zu begreifen und nicht als eine von außen kommende Maßnahme
Erwachsener, die doch nicht ihre Sprache sprechen und manchmal eher
als belehrend denn als hilfreich empfunden werden.
Ein ähnliches Konzept verfolgt auch der SV-Arbeitskreis der Fachberatungsstelle
für Suchtprävention, dem seit seinem Bestehen auch Vertreter/innen
der SV der Ziehenschule angehören. Wichtig ist, dass die Schüler
nicht nur als Objekte, sondern vor allem als Subjekte in die schulische
Suchtprävention eingebunden werden. Wenn sie fähig sind, den
Mitschüler in seiner jeweiligen Situation wahrzunehmen und bereit,
füreinander Verantwortung zu tragen, dann – und nur dann
– hat präventive Arbeit an der Schule eine Chance.
1.2.10. Fort- und Weiterbildungsprogramme
Um den Anschluss an die modernen Entwicklungen im pädagogischen
Bereich zu erhalten, ist eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung
des Kollegiums unabdingbar. Dabei sollten möglichst die Interessen
einzelner Kollegen mit dem sich aus dem Profil ergebenden Bedarf der
Schule in Einklang gebracht werden. Wesentlich ist hierbei, dass die
gewonnenen Erkenntnisse für das gesamte Kollegium nutzbar gemacht
werden. Schulinterne Ressourcen sollten ausgeschöpft werden.
Schwerpunkte der Fort- und Weiterbildung ergeben sich aus den Mitgliedschaften
im Europa-Schul-Programm, im Verein MINT-EC, der Modellregion Frankfurt
und den besonderen Anforderungen des bilingualen Zweiges ( Abi-Bac ).
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