Das Ziel, die Kooperations- und Teamfähigkeit zu stärken,
bezieht sich nicht nur auf die Schüler, sondern auch auf das Kollegium.
Um die Lehrer der Ziehenschule an Formen der kollegialen Zusammenarbeit
heranzuführen und die Kooperationsmöglichkeiten zu erweitern,
gibt es bereits verschiedene Teams, die sich nach inhaltlicher Arbeitsweise
und in ihrer Funktion unterscheiden lassen:
a) Steuerteams (z. B. die "Europaplanungsgruppe" und die
"Steuergruppe Schulprogramm"), die sich mit Teameinsatz,
Jahresarbeitsplanung, Öffentlichkeitsarbeit Fortbildung und Evaluation
befassen;
b) Klassenteams (z.B. "Lernen lernen Klasse 5"), die sich
in jedem Schuljahr neu bilden, um die Projekttage zum Methodenlernen
in den 5. Klassen vorzubereiten und durchzuführen.
c) Fachteams (z. B. das "Mathe-team 6. Klasse"), die sich
mit der Stärkung der Methodenkompetenz des Fachlehrers befassen,
die die Kooperation der Lehrer einer Fachschaft fördern, eigenes
Material entwickeln und archivieren und durchgeführte Unterrichtseinheiten
evaluieren.
Die Ziehenschule ist bestrebt, diese Ansätze von Teamarbeit in
den nächsten Jahren zu festigen und personell und sachlich zu verbreitern,
das heißt, auf andere Aufgabengebiete auszuweiten. Nähere
Ausführungen dazu finden sich im Kapitel "Aktionsprogramme
für die nächsten Jahre" unter 4.6: Perspektiven der Teamarbeit
und Kooperation
Die Erarbeitung eines Projektkonzeptes „Mediation an der Ziehenschule“
mit Kollegen, Schulleitung, Schülern und Elternbeirat hat im Schuljahr
2000/01 begonnen, z.B.: Information der Gesamtkonferenz und der Schulkonferenz,
Einführungsbeschluss beider Konferenzen, Informationen des Schulelternbeirates,
Gespräche mit der Schulleitung über Organisation und Finanzierung,
Aufbau einer Schüler-AG Mediation (Ausbildung zu Schülerstreitschlichtern),
Fortbildung für Lehrer/innen (16 Teilnehmer „Basistraining“).
Das Projekt entsteht in ständiger Zusammenarbeit und unter Betreuung
des HeLP Frankfurt a.M. und der Jugendbegegnungsstätte Anne-Frank.
Das vom HeLP Ffm. geleitete hessische Modellprojekt „Mediation“,
an dem wir teilnehmen, entstand in mehr als zehnjähriger Entwicklungsarbeit
an hessischen Schulen und liefert zur Zeit die Vorlage für ein
BLK-Projekt „Demokratie lernen und leben“ (hessischer Titel:
“Demokratische Handlungskompetenz durch konstruktive Konfliktbearbeitung“).
– Über eine mögliche Bewerbung der Ziehenschule auch
für dieses größere Projekt wird in nächster Zukunft
(Anmeldetermin voraussichtlich Sept.2002) nachzudenken und zu entscheiden
sein.
Abgesehen von diesen Erweiterungsmöglichkeiten entsprechen bereits
die Ziele unseres derzeitigen Projektrahmens in besonderer Weise den
in 1.2.1.2. dargestellten Erziehungszielen der Ziehenschule, die natürlich
nicht nur für Schüler/innen gelten; hier vor allem: Kommunikationsfähigkeit,
Empathie, Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung sowie
Offenheit für das Erlernen neuer Methoden der Konfliktbearbeitung
(auf der Grundlage des Harvard-Modells, der deutschen Fachautoren Glasl,
Faller etc.; Ziel „win-win-Lösungen“).
Längerfristiges Ziel des Projektes ist eine veränderte,
eher positive Bewertung von Konflikten als Chance zu einer fairen und
demokratischen Auseinandersetzung über unterschiedliche Interessen
und Bedürfnisse der Einzelnen in einer Gemeinschaft und die Entwicklung
einer selbstbewussten „Streitkultur“ an der Ziehenschule.
Seit einiger Zeit werden punktuelle Versuche zum Einsatz „neuer“
Methoden (z.B. Wochenplan und Stationenlernen) und zur stärkeren
Zusammenarbeit von Kollegen einer Klasse unternommen. Damit wird ein
Gesamtkonferenzbeschluss vom 8.03.2000 umgesetzt, der einen verbindlichen
Probedurchlauf von Methodentraining (als Block von 3 Tagen und 1 Tag
außerhalb des Blockes) in Klasse 5 vorsieht.
Die Erarbeitung unseres Konzepts zur Verbesserung des Methodenlernens
entsteht in Anlehnung an die einschlägige Fachliteratur, z.B. Heinz
Klippert.
Die Bemühungen um eine neue Lernkultur in der pädagogischen
Arbeit an der Ziehenschule beruhen auf den Forderungen nach mehr...
- Selbstständigkeit
- Teamfähigkeit
- Kommunikationsfähigkeit
- Fachkompetenz
- Methodenkompetenz.
Es besteht der Wunsch nach institutionellen Freiräumen und besseren
äußeren Rahmenbedingungen.
1. Entwicklungsbereich: Lehrerfortbildung
(vgl. 1.2.4., 4.1.3.)
2. Entwicklungsbereich: Methodenkompetenz
Um den Schülern den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium
zu erleichtern, wird in der 5.Jahrgangsstufe an bekannte Arbeitsformen
(Wochenplan, Stationenlernen usw.) angeknüpft. Gleichzeitig soll
die Methodenkompetenz der Schüler weiter ausgebaut und verbessert
werden, sodass an der Ziehenschule 4 Projekttage (3 Tage zu Beginn des
Schuljahres und 1 Tag zum Halbjahresende) zum Methodentraining durchgeführt
werden. Die neu erlernten Methoden sollen durch die Fortführung
im jeweiligen Fachunterricht sowie in Trainingsstunden (z.B. in der
Klassenleiterstunde) weiter gefestigt werden.
Insgesamt werden die Schüler damit auch zu den besonderen Anforderungen
eines Gymnasiums hingeführt.
Folgende wichtige Fertigkeiten und Fähigkeiten werden so bereits
in Klassenstufe 5 vorgestellt und geübt:
Selbstständig arbeiten können, Zusammenarbeiten in einer
Gruppe, sich in einer Gruppe behaupten können, sich für sich
selbst und in einer Gruppe organisieren können, sich die Zeit selbstständig
einteilen, sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren
können, untereinander Meinungen austauschen können, Konfliktsituationen
bewältigen lernen, Selbstvertrauen weiter ausbauen, Kritik anderer
aushalten und umsetzen lernen usw.
Arbeitsformen, die von Frontalunterricht und Unterrichtsgespräch
abweichen, wie Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Stationenlernen, Wochenplan,
Freiarbeit, fächerübergreifende Projektarbeit, Kurzvorträge,
Rollen- und Planspiele, selbstständiges Experimentieren und Erforschen,
u.v.a. unterstützen in hohem Maße den Erfolg zum Erreichen
der oben genannten Ziele und sollen verstärkt (in allen Stufen)
geübt werden.
Das zur Zeit vorhandene Konzept soll zukünftig unter Beteiligung
möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen in allen Fächern
weiterentwickelt werden, um somit auf eine breitere Basis gestellt zu
werden.
In den nächsten beiden Schuljahren wird ein Konzept für
die Jahrgangsstufen 6–10 mit Schwerpunkt in der 8.Jahrgangsstufe
zur Fortführung der Methodenkompetenz erstellt. Dieses muss auf
den Entwicklungsstand der Schüler (Pubertät, Schulmüdigkeit
usw.) abgestimmt sein. Insgesamt sollen die Jugendlichen auf die besonderen
Anforderungen der heutigen Lernwelt und der Berufsvorbereitung unter
Berücksichtigung der Schulabgänger nach der Mittleren Reife
und des Betriebspraktikums der 9.Klassen vorbereitet und hingeführt
werden. Die zu erlernenden Arbeitsformen sollen durch die folgenden
erweitert werden: Referate (Recherche, formaler Aufbau Vortragstechniken,
formale Anforderungen), umfangreichere Protokolle, Computerarbeit u.a.
Im Weiteren wird auch an einem Konzept zur Fortsetzung in der 11.Jahrgangsstufe
gearbeitet. Hier soll das wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund
stehen. Insbesondere muss das Arbeiten an Hausarbeiten und Referaten
weiter ausgebaut werden. Wichtige Inhalte wie Vortragstraining, Quellennachweis,
Exzerpte, Reflexion, Erstellung von Thesenpapieren und Literaturlisten,
Verarbeitung von z.B. Internetauszügen, Einsatz neuer Medien usw.
müssen dabei berücksichtigt werden. Ebenso soll es um das
richtige Bewerben gehen. So sollte nicht nur die schriftliche Bewerbung
geübt werden, sondern auch nachgestellte Vorstellungsgespräche
Raum finden.
3. Entwicklungsbereich: Methodentraining Klasse
5
1.Tag |
Stationenlernen Lernzirkel (Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit,
Gruppenarbeit, Textarbeit usw.)
Vorträge
Gruppenarbeit
Lernzirkel (s.2.Tag) |
Vokabeltraining, Kurzvortrag, Arbeitsplatz, Heftführung,
Bucharbeit, Buch einbinden |
2.Tag |
Lernzirkel (Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit, Gruppenarbeit,
Textarbeit usw.) |
Hausaufgaben Regeln |
3.Tag |
Vorträge
Gruppenarbeit |
s.1. Tag
Regeln |
4.Tag |
Lernzirkel (s.2.Tag) |
Klassenarbeiten Regeln |