SCHULPROGRAMM

(Stand: 23.06.2002)

1.2.4. Teamarbeit und Kooperationskultur

Das Ziel, die Kooperations- und Teamfähigkeit zu stärken, bezieht sich nicht nur auf die Schüler, sondern auch auf das Kollegium. Um die Lehrer der Ziehenschule an Formen der kollegialen Zusammenarbeit heranzuführen und die Kooperationsmöglichkeiten zu erweitern, gibt es bereits verschiedene Teams, die sich nach inhaltlicher Arbeitsweise und in ihrer Funktion unterscheiden lassen:

a) Steuerteams (z. B. die "Europaplanungsgruppe" und die "Steuergruppe Schulprogramm"), die sich mit Teameinsatz, Jahresarbeitsplanung, Öffentlichkeitsarbeit Fortbildung und Evaluation befassen;

b) Klassenteams (z.B. "Lernen lernen Klasse 5"), die sich in jedem Schuljahr neu bilden, um die Projekttage zum Methodenlernen in den 5. Klassen vorzubereiten und durchzuführen.

c) Fachteams (z. B. das "Mathe-team 6. Klasse"), die sich mit der Stärkung der Methodenkompetenz des Fachlehrers befassen, die die Kooperation der Lehrer einer Fachschaft fördern, eigenes Material entwickeln und archivieren und durchgeführte Unterrichtseinheiten evaluieren.

Die Ziehenschule ist bestrebt, diese Ansätze von Teamarbeit in den nächsten Jahren zu festigen und personell und sachlich zu verbreitern, das heißt, auf andere Aufgabengebiete auszuweiten. Nähere Ausführungen dazu finden sich im Kapitel "Aktionsprogramme für die nächsten Jahre" unter 4.6: Perspektiven der Teamarbeit und Kooperation

1.2.4.1 Mediation

Die Erarbeitung eines Projektkonzeptes „Mediation an der Ziehenschule“ mit Kollegen, Schulleitung, Schülern und Elternbeirat hat im Schuljahr 2000/01 begonnen, z.B.: Information der Gesamtkonferenz und der Schulkonferenz, Einführungsbeschluss beider Konferenzen, Informationen des Schulelternbeirates, Gespräche mit der Schulleitung über Organisation und Finanzierung, Aufbau einer Schüler-AG Mediation (Ausbildung zu Schülerstreitschlichtern), Fortbildung für Lehrer/innen (16 Teilnehmer „Basistraining“).

Das Projekt entsteht in ständiger Zusammenarbeit und unter Betreuung des HeLP Frankfurt a.M. und der Jugendbegegnungsstätte Anne-Frank. Das vom HeLP Ffm. geleitete hessische Modellprojekt „Mediation“, an dem wir teilnehmen, entstand in mehr als zehnjähriger Entwicklungsarbeit an hessischen Schulen und liefert zur Zeit die Vorlage für ein BLK-Projekt „Demokratie lernen und leben“ (hessischer Titel: “Demokratische Handlungskompetenz durch konstruktive Konfliktbearbeitung“). – Über eine mögliche Bewerbung der Ziehenschule auch für dieses größere Projekt wird in nächster Zukunft (Anmeldetermin voraussichtlich Sept.2002) nachzudenken und zu entscheiden sein.

Abgesehen von diesen Erweiterungsmöglichkeiten entsprechen bereits die Ziele unseres derzeitigen Projektrahmens in besonderer Weise den in 1.2.1.2. dargestellten Erziehungszielen der Ziehenschule, die natürlich nicht nur für Schüler/innen gelten; hier vor allem: Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung sowie Offenheit für das Erlernen neuer Methoden der Konfliktbearbeitung (auf der Grundlage des Harvard-Modells, der deutschen Fachautoren Glasl, Faller etc.; Ziel „win-win-Lösungen“).

Längerfristiges Ziel des Projektes ist eine veränderte, eher positive Bewertung von Konflikten als Chance zu einer fairen und demokratischen Auseinandersetzung über unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse der Einzelnen in einer Gemeinschaft und die Entwicklung einer selbstbewussten „Streitkultur“ an der Ziehenschule.

1.2.5. Methodenlernen

Seit einiger Zeit werden punktuelle Versuche zum Einsatz „neuer“ Methoden (z.B. Wochenplan und Stationenlernen) und zur stärkeren Zusammenarbeit von Kollegen einer Klasse unternommen. Damit wird ein Gesamtkonferenzbeschluss vom 8.03.2000 umgesetzt, der einen verbindlichen Probedurchlauf von Methodentraining (als Block von 3 Tagen und 1 Tag außerhalb des Blockes) in Klasse 5 vorsieht.

Die Erarbeitung unseres Konzepts zur Verbesserung des Methodenlernens entsteht in Anlehnung an die einschlägige Fachliteratur, z.B. Heinz Klippert.

Die Bemühungen um eine neue Lernkultur in der pädagogischen Arbeit an der Ziehenschule beruhen auf den Forderungen nach mehr...

  • Selbstständigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Fachkompetenz
  • Methodenkompetenz.

Es besteht der Wunsch nach institutionellen Freiräumen und besseren äußeren Rahmenbedingungen.

1. Entwicklungsbereich: Lehrerfortbildung (vgl. 1.2.4., 4.1.3.)

2. Entwicklungsbereich: Methodenkompetenz

Um den Schülern den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium zu erleichtern, wird in der 5.Jahrgangsstufe an bekannte Arbeitsformen (Wochenplan, Stationenlernen usw.) angeknüpft. Gleichzeitig soll die Methodenkompetenz der Schüler weiter ausgebaut und verbessert werden, sodass an der Ziehenschule 4 Projekttage (3 Tage zu Beginn des Schuljahres und 1 Tag zum Halbjahresende) zum Methodentraining durchgeführt werden. Die neu erlernten Methoden sollen durch die Fortführung im jeweiligen Fachunterricht sowie in Trainingsstunden (z.B. in der Klassenleiterstunde) weiter gefestigt werden.

Insgesamt werden die Schüler damit auch zu den besonderen Anforderungen eines Gymnasiums hingeführt.

Folgende wichtige Fertigkeiten und Fähigkeiten werden so bereits in Klassenstufe 5 vorgestellt und geübt:

Selbstständig arbeiten können, Zusammenarbeiten in einer Gruppe, sich in einer Gruppe behaupten können, sich für sich selbst und in einer Gruppe organisieren können, sich die Zeit selbstständig einteilen, sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren können, untereinander Meinungen austauschen können, Konfliktsituationen bewältigen lernen, Selbstvertrauen weiter ausbauen, Kritik anderer aushalten und umsetzen lernen usw.

Arbeitsformen, die von Frontalunterricht und Unterrichtsgespräch abweichen, wie Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Stationenlernen, Wochenplan, Freiarbeit, fächerübergreifende Projektarbeit, Kurzvorträge, Rollen- und Planspiele, selbstständiges Experimentieren und Erforschen, u.v.a. unterstützen in hohem Maße den Erfolg zum Erreichen der oben genannten Ziele und sollen verstärkt (in allen Stufen) geübt werden.

Das zur Zeit vorhandene Konzept soll zukünftig unter Beteiligung möglichst vieler Kolleginnen und Kollegen in allen Fächern weiterentwickelt werden, um somit auf eine breitere Basis gestellt zu werden.

In den nächsten beiden Schuljahren wird ein Konzept für die Jahrgangsstufen 6–10 mit Schwerpunkt in der 8.Jahrgangsstufe zur Fortführung der Methodenkompetenz erstellt. Dieses muss auf den Entwicklungsstand der Schüler (Pubertät, Schulmüdigkeit usw.) abgestimmt sein. Insgesamt sollen die Jugendlichen auf die besonderen Anforderungen der heutigen Lernwelt und der Berufsvorbereitung unter Berücksichtigung der Schulabgänger nach der Mittleren Reife und des Betriebspraktikums der 9.Klassen vorbereitet und hingeführt werden. Die zu erlernenden Arbeitsformen sollen durch die folgenden erweitert werden: Referate (Recherche, formaler Aufbau Vortragstechniken, formale Anforderungen), umfangreichere Protokolle, Computerarbeit u.a.

Im Weiteren wird auch an einem Konzept zur Fortsetzung in der 11.Jahrgangsstufe gearbeitet. Hier soll das wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund stehen. Insbesondere muss das Arbeiten an Hausarbeiten und Referaten weiter ausgebaut werden. Wichtige Inhalte wie Vortragstraining, Quellennachweis, Exzerpte, Reflexion, Erstellung von Thesenpapieren und Literaturlisten, Verarbeitung von z.B. Internetauszügen, Einsatz neuer Medien usw. müssen dabei berücksichtigt werden. Ebenso soll es um das richtige Bewerben gehen. So sollte nicht nur die schriftliche Bewerbung geübt werden, sondern auch nachgestellte Vorstellungsgespräche Raum finden.

3. Entwicklungsbereich: Methodentraining Klasse 5

1.Tag Stationenlernen

Lernzirkel (Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Textarbeit usw.)

Vorträge

Gruppenarbeit

Lernzirkel (s.2.Tag)

Vokabeltraining, Kurzvortrag, Arbeitsplatz,

Heftführung, Bucharbeit, Buch einbinden

2.Tag Lernzirkel (Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Textarbeit usw.) Hausaufgaben

Regeln

3.Tag Vorträge

Gruppenarbeit

s.1. Tag

Regeln

4.Tag Lernzirkel (s.2.Tag) Klassenarbeiten

Regeln